Angst- und Zwangsstörungen

Viele Menschen kennen Ängste vor und in bestimmten Situationen. Die einen vermeiden Autofahren oder Busfahren. Andere haben Angst vor Peinlichkeit und der Bewertung durch andere Menschen. Manche Menschen haben Ängste, nachdem sie etwas Schlimmes erlebt haben. Panikzustände mit Herzrasen, Todesängsten, Kloßgefühlen im Hals und Kribbeln am ganzen Körper gehören zu den Symptomen von Panikstörungen. Oft kommt es zur Angst vor der Angst.

Angststörungen gehören zu den häufig auftretenden psychischen Erkrankungen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass sich Angststörungen durch kognitive Verhaltenstherapie gut behandeln lässt. Bei folgenden Störungen stehen Ängste häufig im Vordergrund.

  • Panikstörungen
  • Soziale Phobien
  • Spezifische Phobien
  • Zwangsstörungen (Angst und Unruhe tritt dann auf, wenn die Zwangshandlung nicht durchgegührt werden kann)
  • Generalisierte Angststörung

Wir behandeln Angststörungen mit einem individuellen Behandlungsplan. Zunächst einmal erstellen wir gemeinsam eine Verhaltens- und Bedingungsanalyse. Dabei bedienen wir uns der biografischen Methode, dem SORKC- Schema und dem ABC Modell.

Danach geht es um die Veränderungsprozesse. Die Interventionsmöglichkeiten sind vielfältig. Neben dem Erlernen von Entspannungsverfahren kommt auch u.U. EMDR zum Einsatz (eine Methode aus dem Bereich der Traumabehandlung), kognitive Verfahren, Konfrontationstherapie – v.a. bei den spezifischen Phobien.

Aber keine Angst – der Behandlungsplan ist immer mit Ihnen abgestimmt und erfolgt nie gegen Ihre Zweifel oder Ihre Skepsis.

Wenn Sie sich weiter informieren wollen, empfehlen wir folgenden Link:

http://www.panikattacken.at/panikstoerung/panikstoerung.htm

Panikstörungen

Panik tritt oftmals überraschend auf. Wir finden keinen eigentlichen Auslöser, und es fällt uns deswegen schwer, zu verstehen, dass die massiv auftretenden körperlichen Symptome nicht körperlich bedingt sind, sondern dass es sich um einen Angstanfall handelt.

Zu den Symptomen der Panikstörung gehören:

  • Unbehagen bis hin zur panischen Angst
  • Angst vor Kontrollverlust, Angst vor dem Sterben
  • Herzrasen
  • Schwächegefühl, Kloßgefühl im Hals
  • evtl. Schwindel

Soziale Phobie

Soziale Phobien zentrieren sich um die Angst vor der Bewertung durch andere Personen. Aus „Angst vor Peinlichkeit“ werden soziale Situationen gemieden. Diese Ängste können in klar abgegrenzeten Situationen auftreten (Beispielsweise beim Essen, Trinken, Sprechen in der Öffentlichkeit), können aber auch unbestimmt in allen sozialen Situationen auftreten. Zugehörige Beschwerden sind das Vermeiden von Blickkontakt, Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang zum Wasserlassen. In extremen Fällen führt das Vermeiden zwischenmenschlicher Kontakte bis zur vollständigen sozialen Isolation.

Soziale Phobien werden behandelt mit:

  • kognitiven Verfahren (Entstehung und Aufrechterhaltung der Angst)
  • Konfrontationsübungen in vivo und in sensu
  • Übungen zur sozialen Kompetenz

Generalisierte Angststörung

Bei der generalisierten Angststörung ist die Angst generalisiert und anhaltend. Sie ist nicht auf bestimmte Umgebungsbedingungen beschränkt, oder auch nur besonders betont in solchen Situationen, sie ist vielmehr "frei flottierend". Die wesentlichen Symptome sind variabel, Beschwerden wie ständige Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen,

Benommenheit, Herzklopfen, Schwindelgefühle oder Oberbauchbeschwerden gehören zu diesem Bild. Häufig wird die Befürchtung geäußert, der Patient selbst oder ein Angehöriger könnten demnächst erkranken oder einen Unfall haben (aus ICD 10- G).

Behandlung:

  • Kognitiven Verfahren (Entstehung und Aufrechterhaltung der Angst)
  • Konfrontationsübungen in sensu
  • EMDR

Zwangsstörungen

Zwangsstörungen werden durch wiederkehrende Zwangsgedanken und Zwangshandlungen  gekennzeichnet. Können die Zwangshandlungen (z.B. Händewaschen oder Kontrolierendes Verhalten) nicht ausgeführt werden, kommt es zu Angstzuständen.

Behandlung:

  • Kognitiven Verfahren (Entstehung und Aufrechterhaltung der Angst)
  • Exposition mit Reaktionsverhinderung

Zwangsgedanken: Wiederkehrende, als quälend und belastend empfundene Ideen und Vorstellungen, die häufig gewalttätige oder obszöne Inhalte haben. Der Betroffene kann sich gegen das Auftreten der Gedanken nicht wehren, obwohl er versucht, es zu unterbinden.

Zwangshandlungen: Sich ständig wiederholende, sinnlose Verhaltensrituale, die erhebliche Zeit beanspruchen. Unterschieden werden Kontrollzwänge (Verhinderung von gefahren; Kontrolle von Elektrogeräten, Schlössern etc.) und Waschzwänge (Reinlichkeit; Händewaschen, Duschen etc.)

Wenn Sie sich näher informieren möchten, empfehlen wir folgenden Link:

www.zwaenge.de

Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS)

Posttraumatische Belastungsstörungen entstehen nach außergewöhnlichen Bedrohungen oder Katastrophen. Hierzu gehören Naturkatastrophen oder durch Menschen verursachte Katastrophen, Kampfhandlungen, Unfälle, Zeuge eines gewaltsamen Todes, Folterung, Vergewaltigung oder andere Verbrechen.

Zu den Symptomen gehören:

  • Wiederholtes Erleben des Traumas (Alpträume, Flashbacks)
  • Anhaltendes Gefühl von Betäubung („Ich bin nicht wirklich im Leben“)
  • Vermeidung von Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen können
  • Übererregung (Schreckhaftigkeit, Schlaflosigkeit)
  • Angst und Depression

Behandlung:

  • Kognitive Verfahren
  • EMDR (Eve Movement Desenzitisation and Reprocessing) (Hyperlink)

EMDR: Strukturiertes Verfahren zur Behandlung von Posttraumatischen Behandlungsstörungen. Erinnerungen aus der Vergangenheit, posttraumatische Albträume und traumabedingte Verhaltensprobleme in der Gegenwart sowie Vermeidungsverhalten und traumabedingte Zukunftsängste werden bearbeitet. EMDR gilt als eine der bestuntersuchten und evaluierten Behandlungsmethoden der PTBS.